Da segelt sie nun also wieder, die „Madleen“, beladen mit gutgemeinter Babynahrung, moralischem Hochmut und einem Beiboot voll symbolischer Entrüstung – und mit an Bord: Greta, die Jeanne d’Arc der Neuzeit, nur ohne Schwert, dafür mit Instagram und palästinensischer Flagge.

Was ist das Ziel? Gaza. Was ist das Mittel? Ein Segelschiff.
Was ist das Ergebnis? Eine Schlagzeile.

In einer Welt, in der Bilder mehr gelten als Brot, sind zwölf Aktivisten auf einem Boot eben wertvoller als zwölftausend Tonnen Hilfsgüter auf dem Landweg. Die Hoffnung segelt voran – begleitet vom Hashtag.

Der stoische Denker könnte sagen: „Nicht das Segel rettet, sondern der Steuermann.“ Doch in diesem Fall steuert niemand, sondern alle rudern in den Nebel ihres eigenen Weltbilds – ein Bild, das einfache Böse kennt und moralisch bequeme Lager.

Man will Israels „illegale Belagerung“ durchbrechen – mit Segeltuch und Pathos. Dass dieselbe Israel auch täglich Tonnen an Hilfsgütern prüft und teils einlässt, wird mit der Kehrseite des Aktivismus übermalt: selektive Blindheit. Aber was zählt schon Differenzierung, wenn man auf der moralischen Arche sitzt?

Und Greta?
Sie macht, was Greta tut: Sie inszeniert Empörung als Pflicht und Schuld als Exportgut. Ob Klima, Kapitalismus oder Kolonialgeschichte – Hauptsache, die Pose stimmt und die Kameras laufen.

Der kynische Philosoph hingegen fragt nüchtern:
„Wem nützt das? Wem dient das? Und wer applaudiert?“

Die Antwort:
Dem eigenen Image. Der Polarisierung. Dem ewigen Bedürfnis, mit Empörung Relevanz zu simulieren.

„Fiat indignatio, pereat ratio.“
(Es werde Empörung – und zugrunde gehe die Vernunft.)

Quelle des moralischen Rückenwinds:
Watson.ch (2025).
„Greta Thunberg an Bord – Aktivisten wollen nach Gaza segeln.“
Abgerufen von: https://www.watson.ch/international/greta-thunberg/305337552-greta-thunberg-an-bord-aktivisten-wollen-nach-gaza-segeln

(Ein Beitrag aus der Abteilung: Symbolpolitik ahoi! Mit freundlicher Unterstützung der Empörungsindustrie und medialem Beiboot.)

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