Greta Thunberg, die Ökoheilige im Flugzeug nach Schweden, ausgewiesen aus Israel – welch ein Symbol für den moralischen Grand Canyon, der zwischen Anspruch und Realität klafft. Da kämpft eine Selfie-Aktivistin mit Instagram-Hashtags und moralischer Entrüstung, doch steigt gen Himmel in einem der größten CO₂-Schleudern überhaupt – dem Flugzeug. Ihr Protest gegen Zerstörung gleicht einem Theaterstück, dessen Hauptrolle sie selbst besetzt hat.
Die „Madleen“ – ein Segelboot für die großen Gefühle, getarnt als Hilfslieferant, doch in Wahrheit ein schwimmendes Podest für Selbstdarstellung. Während echte Aktivisten mit Blut und Leben bezahlen, bringt Greta Symbolpolitik in internationalen Gewässern zur Schau – und verschont sich selbst vom Staub, der auf dem Boden der Tatsachen liegt.
Sie wirft Israel Völkermord vor, blendet aber geflissentlich das komplexe Geflecht aus Gewalt, Terror und menschlichem Elend aus – wie ein Kind, das nur das Märchenbuch liest, das ihm passt. Wahrhaftigkeit sieht anders aus: Ein Stoiker fragt sich, ob ihre Entrüstung nicht mehr Selbstinszenierung ist als wirkliches Verständnis. Ihr moralisches Urteil ist so leichtgewichtig wie ihr Segelschiff – und mindestens genauso flüchtig.
„Festina lente.“
– Eile mit Weile.
Greta, Dein Kampf ist lauter als dein Nachdenken, deine Empörung schärfer als dein Wissen. Wenn der Sturm der Welt tobt, reicht es nicht, nur gegen den Wind zu posaunen – man muss auch den Kurs kennen. Sonst bleibt alles nur heiße Luft und ein weiteres Kapitel im Buch der heuchlerischen Auftritte.