Wie erbärmlich klein doch Götzen wirken, wenn sie aufeinander losgehen.

Zwei Männer, beide von sich überzeugt, die Welt zu retten – und dabei nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Allmachtsfantasien zu zügeln. Musk, der messianische Bastler, wirft mit Raketen um sich wie Diogenes mit Beleidigungen, nur leider ohne den Witz. Trump, der orangefarbene Sonnenkönig, hält sein Ego für ein politisches Programm und betrachtet Loyalität als eine Währung, die einzig in seiner Schatzkammer eingelöst werden darf.

Und nun also die grosse Schmähschrift in fünf Akten:
Ein Abgesang auf die moderne Demokratie, gespielt auf zwei Plattformen, die mehr an digitale Bedürfnis-Toiletten erinnern als an Orte zivilisierten Diskurses.

Musk ruft zur Parteigründung auf – als wäre politische Reife etwas, das man mit einer Twitter-Umfrage validieren kann.
Trump droht mit Vertragsentzug – als wäre die NASA sein Privatunternehmen.
Und irgendwo dazwischen stirbt die Vernunft an einem Aufmerksamkeitsinfarkt.

„Quis custodiet ipsos custodes?“
(Wer bewacht die Wächter?) – Juvenal

Antwort: Niemand. Denn die Wächter sind damit beschäftigt, sich gegenseitig das Zepter aus der Hand zu schlagen, während das Volk zugunsten von Quoten, Tweets und Aktienkursen ignoriert wird.

Ach, wie viel einfacher wäre die Welt, wenn diese Männer mit einem Fass, einem Stock und einem Hund ausgestattet wären – statt mit Milliarden, Raketen und Online-Plattformen. Diogenes hätte sich köstlich amüsiert.

 

Quelle: watson.ch Direkt aus dem Sandkasten der Eitelkeiten.

 

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