Man stelle sich vor: Ein Möchtegern-Savonarola der amerikanischen Politbühne huldigt einem Tech-Milliardär, der scheinbar die heilige Mission übernommen hat, „Kostensenker der Regierung“ zu sein. Als ob es jemals jemand gebraucht hätte, dass ein hyperprivilegierter Oligarch in den Tempel der Staatskunst einzieht, um den Abfluss öffentlicher Mittel zu verstopfen. Doch Trump, Meister der Inszenierung und verzweifelter Entertainer seines eigenen Egos, schmettert Lobeshymnen, als hätte Musk persönlich das Geld für die Gesellschaft aus einem Zauberhut gezaubert – oder besser: aus den Taschen der Anderen geklaut.

Dass Musk sich mit einem „vergoldeten Schlüssel“ für das Oval Office verabschiedet, wirkt wie eine absurde Metapher: Der Schlüssel zur Macht – gekauft, nicht verdient; eine Trophäe für die Instrumentalisierung des Systems. Und während beide Männer in diesem Bühnenstück sich gegenseitig umarmen, bewundern sie die Möbel eines Raumes, der längst zur Bühne ihrer narzisstischen Selbstdarstellung verkommen ist.

Der „Schlag ins Gesicht“ von Musk durch seinen fünfjährigen Sohn – ja, eine groteske Pointe, die den ganzen Zirkus auf den Punkt bringt: Wo echte Verletzungen fehlen, wird eben inszeniert, was das Narrativ am besten bedient. Musk, der „Visionär“, dessen blaues Auge eher als Metapher für die Narben durch den Kampf um öffentliche Aufmerksamkeit dient, gibt sich humorvoll – und doch zeigt sich dahinter die Lächerlichkeit eines Systems, das sich an solchen Peinlichkeiten labt.

Und dann die Anekdote um Macron und seine Frau – ein Zwist im Flugzeug als politische Satire eines Theaterstücks, dessen Absurdität die Frage aufwirft, ob die Welt oder nur die Herren dieses Schauspiels den Verstand verloren haben.

„Magnum stultitiae est consensio“ – die größte Torheit ist Einigkeit. So könnte man den Zustand zusammenfassen, wenn politische und wirtschaftliche Titanen sich auf dieser Bühne gegenseitig beweihräuchern, während die wahren Kosten dieser Inszenierung die breite Öffentlichkeit trägt.

In der Tat:
„Nemo potest duobus dominis servire.“
Niemand kann zwei Herren dienen – der Staat nicht dem Profit und der Öffentlichkeit zugleich. Und wenn doch, bleibt nur die Farce.

 

Dieser Kommentar gründet auf den erhabenen Absurditäten, präsentiert von watson.ch am 30. Mai 2025 – einem Hort, an dem politische Eitelkeiten und mediale Sensationen in einer unheiligen Allianz gedeihen.

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