Elon Musk verlässt Washington. Nicht als Visionär, nicht als Held, sondern als das, was er schon immer war: ein narzisstischer Selbstdarsteller mit Raketenfetisch, der Politik mit Produktivität verwechselt und Ethik mit Effizienz ersetzt.
Er, der sich als „Kostensenker“ inszenierte, hat der Welt gezeigt, wie man mit einem Taschenrechner Empathie wegrechnet. 160 Milliarden Dollar soll er eingespart haben – laut Eigenangabe. Vermutlich hat er auch gleich noch den Klimawandel gestoppt, eine KI erschaffen, die Kant versteht, und dabei das Perpetuum Mobile entdeckt. Wer kontrolliert solche Zahlen? Niemand. Warum auch? Im Zeitalter der Filterblasen reicht es, wenn es „wie Wahrheit klingt“.
Die Entwicklungshilfe hat er in den „Holzhäcksler“ geworfen. Ein schönes Bild für jemanden, der Menschenleben als lästige Kostenstelle sieht. Wer braucht schon Brunnen, wenn man Marsraketen hat? Und wer Millionen Kinderleben opfert, um die Bilanz zu glätten, zeigt, dass sein Kompass nicht nur defekt ist – er wurde gegen ein Aktienpaket eingetauscht.
Trump lässt ihn gehen – wie man einen überdrehten Hund laufen lässt, der zu oft gegen die Möbel gepinkelt hat. Dass sich beide gegenseitig mit Lob überschütten, ist die Karikatur jener Symbiose, die entsteht, wenn Ego und Macht ein Tinder-Match haben.
Und nun wagt Musk gar eine „vorsichtige Kritik“. Enttäuscht sei er über Trumps neue Steuersenkungen. Der Mann, der 250 Millionen in dessen Wahlkampf gepumpt hat, beschwert sich über das Ergebnis, das er selbst mit herbeigeführt hat. Das ist, als würde ein Brandstifter dem Feuer vorwerfen, dass es warm ist.
Fiat Confusio, Elon.
„Stultorum infinitus est numerus.“ – „Die Zahl der Narren ist unendlich.“
Und ihre Sprecher tragen heute Krawatte, Tweet und Tesla-Logo.
Quelle: watson.ch